Im Auftrag des Ministeriums für Soziales und Integration hat das IWAK regionale Berufsprognosen bis zum Jahr 2028 erarbeitet. Diese schaffen die notwendige Transparenz, um neue Fachkräftestrategien zu entwickeln oder bereits bestehende nachzuschärfen und auf mittelfristige Entwicklungen auszurichten. Angesichts der aktuellen Gleichzeitigkeit von Trends und Krisen unterstützt die Stabsstelle Fachkräftesicherung in Hessen im Ministerium für Soziales und Integration auf Basis der jeweiligen regionalen Berufsprognosen in jeder der 26 Kommunen in Hessen mit Zukunftswerkstätten.

Ausgangslage
Die Demografie ist einer der zentralen Treiber für die Entwicklung regionaler Arbeitsmärkte in Hessen. Die Auswirkungen der Pandemie und des Angriffs auf die Ukraine-, die Digitalisierung und der Klimawandel wirken sich zusätzlich aus. Der altersbedingte Ersatzbedarf, der durch das berufliche Ausscheiden der Babyboomer-Generation entsteht, führt zu einer kontinuierlich steigenden Nachfrage nach Arbeits-, Fach- und Führungskräften. Gleichzeitig treten immer weniger junge Menschen in den Arbeitsmarkt ein. Die heute schon vorhandenen Fachkräfteengpässe sind Ausdruck dieser sich in den nächsten Jahren weiter zuspitzenden Entwicklung. Mehr denn je sind die Arbeitsmarktakteur*innen deshalb gefordert, die Funktionsfähigkeit der Arbeitsmärkte vor Ort zu sichern. Gezielte Arbeits-, Fach- und Führungskräftestrategien, die die Ressourcen in den Regionen bündeln, Synergien erreichen und neue Wege zur Erschließung von Potenzialen eröffnen, nehmen eine Schlüsselfunktion für die nachhaltige Entwicklung der Regionen Hessens ein.
Was, wie und wer?
Hessen stellt sich den mit dem Wandel verbundenen Herausforderungen und macht sich fit für die Zukunft. Die Stabsstelle Fachkräftesicherung in Hessen steht als zentrale Ansprechpartnerin zur Fachkräftesicherung auf Landesebene zur Verfügung, bündelt ressortübergreifend die Vielzahl der Aktivitäten, koordiniert Vorhaben, setzt Impulse und initiiert Strategien und Unterstützungsangebote sowohl auf Landesebene als auch in den hessischen Regionen.
Mit der Hessische Fachkräfteinitiative „Zukunftsgerecht und regional: Fachkräftesicherung in Hessen“ unterstützt das Land die regionalen Arbeitsmarktakteur*innen praxisorientiert. Die Initiative richtet sich vor allem an die Arbeitsmarktakteure vor Ort in allen 26 Kreisen und kreisfreien Städten, und steht dort in engem Austausch mit den kommunalen Wirtschaftsförderungen. Im Rahmen der Initiative werden die Regionen maßgeblich bei ihrem Bemühen und ihren Aktivitäten zur nachhaltigen Fachkräftesicherung unterstützt. Die Unterstützung erfolgt über drei strategische Bausteine.
Auf diese Weise wird ein wesentlicher, praxisorientierter Beitrag zu zukunftsgerechten und gleichzeitig nachhaltigen regionalen Fachkräftesicherungsstrategien und einer zukunftsfesten Aufstellung der Regionen geleistet. Die Fachkräfteinitiative wird von Juli 2022 bis Ende 2024 von dem Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK) der Goethe-Universität in enger Zusammenarbeit mit der Stabsstelle Fachkräftesicherung in Hessen umgesetzt.