Prognosebericht und Regionaldossiers

Prognosebericht: Arbeitsmarkt- und Berufsprognosen für Hessen, seine Kreise und kreisfreien Städte im Zeitraum von 2023 bis 2030

Die wichtigsten Erkenntnisse in Kürze:

  • Von 2023 bis 2030 wird in Hessen ein Mangel von 239.740 fehlenden Fachkräften prognostiziert. In der Prognose von 2021 bis 2028 wurden demgegenüber 201.360 fehlende Fachkräfte erwartet.
  • Der von 2023 bis 2030 prognostizierte Fachkräftemangel umfasst eine Größenordnung von neun Prozent der sozialversicherungspflichtig und ausschließlich geringfügig beschäftigten Fachkräfte des Jahres 2023. Er enthält 160.270 fehlende Fachkräfte mit (anerkanntem) Berufsabschluss und 79.470 fehlende Fachkräfte mit (anerkanntem) Studienabschluss.
  • Für Arbeitskräfte ohne (anerkannten) Berufs- oder Studienabschluss wird in Hessen ein Überhang von 17.570 Personen prognostiziert. Regional unterscheidet sich die Lage stark. Für viele ländliche Regionen wird auch ein Mangel an Arbeitskräften erwartet, während Überhänge an Arbeitskräften vor allem in den Großstädten und Mittelzentren prognostiziert werden.
  • Doch auch die hessischen Großstädte werden bis 2030 stärker als bisher vom Fachkräftemangel betroffen sein. Dort fehlen besonders viele Fachkräfte mit Studienabschluss. Grundsätzlich wirkt sich der demografische Wandel in den ländlichen Regionen stärker aus als im Rhein-Main-Gebiet.
  • Ein starker Fachkräftemangel wird vor allem für die sozialen Berufe in Erziehung und Pflege sowie den IT-Bereich erwartet. Hohe Defizite finden sich zudem im Handwerk und der Logistik.
  • Zur Reduzierung des Fach- und (wo vorhanden) Arbeitskräftemangels eignet sich eine bedarfsorientierte und regionalspezifische Hebung bisher noch brachliegender Potenziale im Rahmen einer umfassenden regionalen Fach- und Arbeitskräftesicherungsstrategie.

Regionaldossiers

Das Regionaldossier eines Kreises oder einer kreisfreien Stadt in Hessen liefert jeweils regionalspezifische Informationen zur Ausgangslage sowie zu den Prognoseergebnissen bis 2030 nach Berufsgruppen und Qualifikationsniveaus. Darüber hinaus ist eine Zusammenfassung der Befunde sowie Vorschläge für regionale Handlungsansätze enthalten.

Methodik

Die Arbeits- und Fachkräfteprognose der Hessischen Fachkräfteinitiative beruht auf einem Matching-Modell, bei dem Angebot von und Nachfrage nach Arbeits- und Fachkräften im mittelfristigen Zeitraum (sieben Jahre) ermittelt und rechnerisch gegenübergestellt werden. Dabei werden in den Prognosen der Hessischen Fachkräfteinitiative für Hessen und alle 26 Kreise und kreisfreien Städte zwei Differenzierungsdimensionen – Qualifikationsniveaus und Berufsgruppen berücksichtigt.

Es wird ein Methodenmix aus quantitativen und qualitativen Methoden angewandt, wobei das Augenmerk stärker auf den quantitativen Methoden und den damit erstellten Prognosen liegt. Aufgrund von unerwarteten Entwicklungen und Ereignissen mit wirtschaftlichen Auswirkungen in den vergangenen Jahren hat der qualitative Teil der Prognosen zunehmend an Bedeutung gewonnen.

Näheres zu der Methodik können Sie dem folgenden Methodenbericht entnehmen.